Gemeinde Möser beschließt die weitere Zerstörung eines gemeindeeigenen Waldes

In der jüngsten Gemeinderatssitzung am 29. Oktober 2024 hat die Gemeinde Möser beschlossen, die Zerstörung eines 20 Hektar großen Waldstücks zwischen Möser und Körbelitz fortzusetzen. Der Beschluss erfolgte trotz der Möglichkeit, durch die Umwidmung dieses Areals für ökologische Ausgleichsmaßnahmen Einnahmen in Höhe von mehreren Hunderttausend Euro für den Gemeindehaushalt zu erzielen. Stattdessen entschied sich der Gemeinderat, die Fläche weiterhin für Motocrossnutzung zuzulassen, die bereits erhebliche Schäden an Boden und Bäumen verursacht hat.

Finanzieller und ökologischer Schaden für die Gemeinde

Ein erheblicher Teil der Gemeinde würde von ökologischen Maßnahmen profitieren, die langfristige Vorteile für die Umwelt und das Gemeinwohl bieten. Durch die geplante Umwidmung der Fläche hätten über Ökopunkte oder Förderprogramme Einnahmen generiert werden können. Diese könnten in Projekte wie neue Baumpflanzungen an der B 1 in Möser im Zuge der geplanten Ausbaumaßnahmen oder die geplanten Mehrgenerationenspielplätze fließen. „Stattdessen wird der Gemeindewald weiterhin dem Motocross-Verein MSC-Burg e.V. kostenlos verpachtet, was angesichts der zunehmenden Waldbrandgefahr und der Klimakrise nur schwer nachvollziehbar ist.“, kritisierte der fraktionslose Gemeinderat Schweigel.

Verfahrensmängel und mangelnde Transparenz

Besonders kritisch ist die Art und Weise, wie dieser Beschluss durchgesetzt wurde. Der Änderungsantrag zur Ausweisung des Waldes als ökologische Fläche für Ausgleichsmaßnahmen wurde abgelehnt, ohne die sachliche Diskussion zuzulassen. Stattdessen wurden bürokratische Argumente angeführt, um eine inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Antrag zu verhindern. Ein fristgerecht eingereichter Antrag eines fraktionslosen Mitglieds wurde ohne Beratung abgewiesen. Zudem war das Thema Motocross-Strecke bisher nie Gegenstand öffentlicher Gemeinderatsdebatten, sondern wurde nur hinter verschlossenen Türen im Ortschaftsrat Körbelitz behandelt. Dies verstärkt den Eindruck einer Hinterzimmerpolitik, die Interessen und Belange der Bürger Mösers ignoriert.

Alternative, die allen zugutekäme

Die Gemeinde steht an einem Scheideweg: Entweder weiterhin kostenlos Ressourcen für die Motocross-Anlage bereitstellen, die nur einem kleinen Kreis zugutekommt, oder die Fläche als ökologische Ausgleichsfläche umwidmen, was nachhaltige und finanzielle Vorteile für die gesamte Gemeinde hätte. Die Frage bleibt: Warum wird eine solch wertvolle Fläche für fremde Interessen geopfert, während die eigenen Bürgerinnen und Bürger sowie die Umwelt darunter leiden?

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